Mutterseelenallein

In den Zeiten des demographischen Wandels ist Nachwuchs gleich Status, das Kind gutbürgerlicher Eltern transportiert den Lifestyle der Eltern, das Kind wird zum Statussymbol.

Mutterseelenallein aktuell in der HörBar zur Ausstellung

MUTTER! in der Kunsthalle Mannheim

Hörspiel von Matthias Kapohl

Regie: der Autor
Mit: Sebastian Urzendowsky, Judith Engel, Matthias Bundschuh, Anna Blomeier u.a.
Komposition: Rainer Quade
Gesang: Ilse Strambowski
Ton: Achim Fell
Produktion: WDR 2014
Länge: 53’25

ZUM HÖRSPIEL
 
Nominierung Juliane Barthel Medienpreis 2014:
 
‚Mutterseelenallein’ thematisiert den Kult um das eigene Kind und dessen
gesellschaftliche Verformung zum Statussymbol der Mittel- und Oberschicht. Eine
Mutter verzweifelt an all den scheinbar nötigen Codes und Absurditäten, ein Paar
droht am Projekt Kind zu zerbrechen, ein Sohn will sich aus seiner vorgesehenen
Rolle als Statussymbol befreien. Was bleibt? Was ist der Preis? Wo endet das Spiel?
In Form eines Hörspiels setzt sich Matthias Kapohl mit der komplexen und oft
schwierigen Beziehung zwischen Mutter und Kind auseinander – vom Kinderwunsch
über die Babyzeit bis zum Erwachsensein. Es geht um Liebe, Last, Druck, Versagen,
Enttäuschung, Hass, Zweifel, Einsamkeit – und immer um die gesellschaftlich
vorgegebenen Maßstäbe zum Thema.
In durchgängig subjektiver Perspektive wird eine große Bandbreite von heute auf alle
Mütter und Kinder zutreffende Themen und Probleme aufgefächert, verbunden durch
ein altes Kinderlied. Die Einzelszenen verknüpfen sich zu einem dichten Geflecht,
das guten Raum lässt für eigene Reflexion. Spannend in der Form, sehr gut in Regie,
Buch und Auswahl der Schauspieler, liefert der Autor eine bedrückende
Bestandsaufnahme: ‚Mutterseelenallein’ ist ein engagiertes Plädoyer für mehr
Gelassenheit im Umgang mit der Mutterrolle.